Leitbild

Kinder entwickeln sich durch eigene Initiative und eigene Aktivitäten. Ihre Neugier ist der Motor des Lebens. Unter Bildung verstehe ich die Förderung der Selbstbildungsprozesse der Kinder und unter Erziehung alles das, was nötig ist, um die Bildungsprozesse der Kinder herauszufordern (z.B. Raumgestaltung, verschiedenste Angebote und Interaktion mit mir als erwachsener Person).

„Wir sind eine große Familie, in der die Kinder die Möglichkeit haben, sich durch eigenes Tun (Ausprobieren, Hantieren, Erkunden, Erforschen, usw.) und durch meine Begleitung, Wissen und Können anzueignen.

Ich arbeite nach einem entwicklungsbezogenen pädagogischen Konzept und bin ständig an Qualitätsentwicklung interessiert. Ich hinterfrage meine pädagogische Arbeit und überprüfe regelmäßig meine Zielstellung. Im November 2007 habe ich das Bundeszertifikat für die Kindertagespflege erworben.

Durch eine verlässliche Bindung der Kinder zu mir, als immer gleiche Bezugsperson und ein anregungsreiches Umfeld, trage ich zur weiteren Entwicklung der Kinder bei.

Regelmäßig durchgeführte Beobachtungen in der Kindergruppe tragen dazu bei, Entwicklungsvorgänge, Themen und Interessen der Kinder genauer kennenzulernen und dort mit der pädagogischen Arbeit anzusetzen, wo Bedarf besteht.

Meine Arbeitsergebnisse werden dokumentiert. Für jedes Kind wird ein Portfolio geführt, in dem die Bildungsgeschichte dokumentiert wird. Dazu gehören auch die Grenzsteine der Entwicklung und die Meilensteine der Sprachentwicklung.

Die Eltern sind für mich als Tagespflegeperson ein wichtiger, gleichberechtigter Partner im Erziehungsprozess. Ihre Interessen und Bedürfnisse werden von mir wahr- und ernstgenommen. Ich gewährleiste mit meiner Arbeit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Rolle der Kindertagespflegeperson

  • Ständige Fortbildung und Auseinandersetzung mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
  • Bezugsperson und Partner der Kinder
  • Schaffung von Bindungen zur aktiven Teilnahme der Kinder am Gruppenleben
  • Beobachtung der Entwicklungsprozesse der Kinder
  • Dokumentation der pädagogischen Arbeit und führen von Portfolios für die Kinder
  • Auswertung und fachliche Reflexion
  • Planung, Organisation und Reflexion der pädagogischen Arbeit
  • Bildung, Begleitung, Betreuung und Versorgung der Kinder
  • Vertrauensvolle Eltern
  • Zusammenarbeit mit den Trägern und der Kita
  • Flexible Organisation und Durchführung der Arbeitszeit

Mein Bild vom Kind

  • Sie brauchen für ihre Entwicklung:
    • verlässliche und Beziehungen zu anderen Kindern
    • Achtung und Anerkennung
    • Bestimmte Bedingungen bzw. Voraussetzungen an Raumgestaltung, Materialien und Umgebung
    • Grenzen die überschaubar sind
  • Kinder lernen durch Versuch und Irrtum, durch Wahrnehmung und Beobachtung, durch Ausprobieren, und Hantieren, durch eigene Erfahrungen
  • Kinder sind aktiv, ihre Neugier ist der Motor des Lebens
  • Handlungs- und Bewegungsmöglichkeiten sind Voraussetzung für die Entwicklung der Kinder
  • Kinder bilden sich selbst, indem sie über ihre Sinnesorgane einen Zugang zur Welt und sich selbst finden
  • Kinder lernen anschaulich und handlungsbezogen
  • Kinder lernen im Spiel
  • Unter Benutzung angeborener Fähigkeiten konstruieren die Kinder auf der Grundlage von Sinneserfahrungen eine virtuelle Struktur in Kopf und Körper, die sie zunehmend handlungsfähiger werden lässt. Sie lernen im Kontext mit anderen.
  • Kinder sind vollwertige Menschen in bestimmten Entwicklungsphasen. Jedes hat sein eigenes Entwicklungstempo.

Eingewöhnung der Kinder bei den „Kräbbelkäfern“

Ohne Eltern geht es nicht!

Kleine Kinder, insbesondere im Alter von 7-20 Monaten, reagieren auf fremde Personen, und auf fremde Umgebungen, sowie auf das Weggehen der Bindungsperson mit Stress. Das heißt Trennungsgefühle, Ängste, Verlassenheit, Einsamkeit, Hilflosigkeit, Sehnsucht und Wut lösen physischen und psychischen Schmerz aus.

Eine Beteiligung der Eltern oder anderer Bindungspersonen an der Gewöhnung des Kindes bei der Tagespflegeperson ist die beste Lösung. Alle anderen Maßnahmen sind von nachgeordneter Bedeutung. So beginnt mit der Eingewöhnung die bedeutungsvollste Zusammenarbeit zwischen der Tagespflegeperson und den Eltern. Die Eingewöhnung ist eine wesentliche Schlüsselrolle in der Kleinkindpädagogik.

Der gelungene Anfang hat weitreichende Konsequenzen für:

  • das Wohlbefinden und die Entwicklung des Kindes,
  • das Wohl der Eltern, der Tagespflegeperson und der weiteren Umgebung des Kindes
  • und für die weitere Zusammenarbeit zwischen Eltern und Tagespflegeperson.

Wenn Kinder nicht richtig eingewöhnt werden, bedeutet das häufig:

  • erhöhte Erkrankungsrate,
  • Entwicklungsverlangsamung,
  • Verunsicherung.

Die Anwesenheit einer Bindungsperson bei der Eingewöhnung bietet dem Kind Schutz, Sicherheit und Geborgenheit. Das Kind kann seinen Lern- und Neugier-Impulsen folgen und die neue Umgebung erkunden und langsam eine Beziehung zur Tagespflegeperson aufbauen. Es besteht ein Wechselverhältnis zwischen Erkundungs- und Bindungsverhalten, die Eltern dienen dabei dem Kind als „sichere Basis“ von der aus es die Umgebung erkundet. Durch den ständigen Blickkontakt zur Bindungsperson und die Möglichkeit, jederzeit zu ihr zurückzukehren, erhält das Kind Sicherheit beim Erkunden seiner neuen Umgebung.

Die Eingewöhnungszeit sollte 15 Betreuungstage nicht unterschreiten.

Am ersten Tag sollte der Aufenthalt des Kindes in der Truppe relativ kurz (30 bis 60 Minuten) sein. Dieses findet nach Absprache aber meist vormittags statt. Die Bindungsperson sollte sich bei der Eingewöhnung des Kindes passiv verhalten. Von ihr selbst sollten keine Aktivitäten ausgehen. Sie fordert das Kind nicht zum Spielen auf, reagiert aber auf Interaktionen, die vom Kind ausgehen. Sie spielt auch nicht mit anderen Kindern oder beschäftigt sich mit anderen Dingen. Dadurch treten bei dem Kind Irritationen auf und es kommt sofort zur Bindungsperson zurück. Ihre Aufmerksamkeit soll aber stets auf das Kind gerichtet sein. In den nächsten zwei Tagen kann der Aufenthalt des Kindes etwas verlängert werden. Jetzt versucht auch die Tagespflegeperson Kontakt zu dem Kind aufzunehmen, ohne Nähe zu erzwingen. Abwarten und Distanz bewahren sind wichtig.

Der 4. Tag ist der „Trennungstag“. Die Bindungsperson verabschiedet etwa nach 10-20 Minuten vom Kind und erklärt, wohin sie geht. Sie verlässt den Raum, bleibt aber in der Kindertagespflegestelle und kann sofort zurückkommen, wenn das Kind weint und sich von der Tagespflegeperson nicht trösten lässt.

Weint das Kind stark und lässt sich nicht beruhigen, bleibt die Bindungsperson noch weitere Tage mit in der Gruppe und die Trennung wird nach 2-3 Tagen wiederholt. Weint es nicht, bleibt die Bindungsperson täglich noch einige Zeit in der Gruppe und verlässt dann nach Verabschiedung die Tagespflegestelle.

Die Begrüßung und Verabschiedung sollten immer gleich gestaltet werden. Rituale werden aufgebaut, um dem Kind die Orientierung in der veränderten Situation zu erleichtern. Anfänglich sollte immer ein Gegenstand der Bindungsperson (Tuch, Tasche usw.) im Raum bleiben. Ein großer Teil der Eltern klammert sich während der Eingewöhnungszeit zu stark an die Kinder. Ängste übertragen sich und die Eingewöhnungszeit wird länger und schwieriger.

Liebe Eltern, haben Sie keine Angst vor der Aufnahme Ihres Kindes in der Kindertagespflegestelle. Sie sind und bleiben die wichtigste Person für Ihr Kind! Ich möchte Ihrem Kind und Ihnen durch eine richtig gestaltete Eingewöhnung die Trennung erleichtern.

Folgende Regeln sollten beachtet werden:

  • Sie sollten sich mit dem Kind auf den ersten Besuchstag bei den “ Krabbelkäfern“ freuen.
  • Mit der Eingewöhnung möglichst nicht nach dem gemeinsamen Wochenende beginnen
  • Um dem Kind die Anpassung zu erleichtern, sollten die Essens- und Schlafenszeiten des Kindes an die der Kindertagespflegestelle angepasst werden.
  • Die Eingewöhnung möglichst nicht mit anderen Ereignissen in der Familie planen
  • Sollte Ihr Kind kurz vor der Eingewöhnung erkranken, empfiehlt es sich die Eingewöhnung zu verschieben. Erkrankt es während der Eingewöhnung muss nach der Krankheit noch einmal begonnen werden.
  • Während der ersten 4-6 Wochen des Besuches Ihres Kindes in der Kindertagespflegestelle sollten die Eltern unbedingt zur Verfügung stehen.
  • Den Urlaub sollten Sie bitte so planen, dass Ihr Kind nicht während oder kurz nach der Eingewöhnung wieder aus der Gruppe muss.
  • Am Anfang der Eingewöhnung immer zur gleichen Zeit in die Kindertagespflegestelle kommen
  • Vertraute Gegenstände von zu Hause (Kuscheltiere, Schmusetuch o.Ä.) mitbringen
  • Während der ersten Wochen sollte Ihr Kind nur halbtags die Kindertagespflegestelle besuchen.

Begrüßung und Verabschiedung

Für die Kinder und die Eltern bedeutet der Aufenthalt bei den „Krabbelkäfern“ eine Trennung, wenn auch nur für einige Stunden. Mit der morgendlichen. Begrüßung wird diese Situation bewusst gestaltet und dem Kind dieser Übergang leichter gemacht. Jedes Kind wird individuell freundlich und mit Namen begrüßt. Ich beachte und fördere individuelle Abschiedsrituale. In schwierigen Situationen unterstütze ich die Kinder und helfe ihnen in das Gruppengeschehen zu finden. Ein gelungener Start erleichtert den Kindern, sich in das Tagesgeschehen einzulassen.

Die Abholphase ist klar strukturiert. Ich verabschiede mich von jedem Kind und dessen Eltern individuell. Hierbei nutze ich die Gelegenheit, um die Eltern über Ereignisse und Erlebnisse des Tages zu informieren.

Beobachtung und Dokumentation

In der aktuellen Bildungsdiskussion gilt die Praxis des Beobachtens und Dokumentierens kindlicher Entwicklungsprozesse als unverzichtbar. Ich beobachte die gesamte Entwicklung der Kinder, ihre (Selbst-) Bildungsprozesse, ihre Lernbereitschaft, ihr Wohlbefinden und ihre

sozialen Bezüge zu den anderen „Krabbelkäfern“ und zu mir als Bezugsperson.

Ich arbeite mit den „Grenzsteinen der Entwicklung“. Hierbei handelt es sich um ein Instrument, mit dessen Hilfe ich Entwicklungsbesonderheiten von Kindern feststellen kann. Es dient als Frühwarnsystem für verzögerte oder gefährdete Entwicklung von Kindern, die in einem bestimmten Alter nicht die Fertigkeiten beherrschen, die ca. 90-95% ihrer Altersgenossen bereits besitzen. Die Grenzsteine sind kein Diagnose-Instrument, sondern ein Tabellenwerk, das meine Aufmerksamkeit auf wichtige Kompetenzen des Kindes lenken soll, um festzustellen, ob altersgemäße Fähigkeiten im entsprechend vorliegen.

Zudem wird für jedes Kind ein Bildungsordner (Portfolio) geführt. Hier wird die Bildungsgeschichte jedes einzelnen Kindes dokumentiert. Von Beobachtungen über Lerngeschichten, Fotodokumentationen und eigenen Werken der Kinder bis hin zu Erlebnissen bei den „Krabbelkäfern“ und Fotos der eigenen Familie der Kinder (für die Eingewöhnung). Die Eltern können jederzeit Einblick in die Bildungsordner nehmen.

Ruhe und Schlafen

Der Tag bei den „Krabbelkäfern“ ist für die Kinder mit vielen Eindrücken, Sinnesreizen und Aufregungen verbunden. Das ist nicht nur anregend für Entwicklung der Kinder, sondern auch anstrengend. Deshalb sind Ruhe- und Schlafphasen fest in unserem Tagesablauf verankert. Die Gestaltung dieser Phasen orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder unter Berücksichtigung ihrer individuellen Besonderheiten. Für alle Kinder gibt es täglich nach dem Mittagessen eine Mittagsruhe. Durch wiederkehrende Schlafrituale und individuelle Entspannungshilfen unterstütze ich diesen Tagesabschnitt.

Kleinstkinder haben ihren individuellen Rhythmus und schlafen, wenn sie müde sind. Da sich die Kinder manchmal zu verschiedenen Zeiten ausruhen wollen und das auf individuelle Weise ausdrücken, muss ich das durch Beobachtung wahrnehmen. Die Kinder haben während des gesamten Tages die Möglichkeit sich zurückzuziehen und zu entspannen. Im Spielzimmer steht den Kindern ein Bodenbett zur Verfügung, welches sie auch tagsüber zum entspannen einlädt.

Sauna

In den Monaten von September bis März gehen wir in die Sauna. Damit sind die Kinder in den Wintermonaten nicht mehr so anfällig für Erkältungskrankheiten. Wir beginnen nach einem leichten Frühstück mit kurzen Zeiten von etwa 5 Minuten bei 65°-70°C, danach kühlen wir uns mit einem lauwarmen Guss ab und ruhen alle gemeinsam bei Entspannungsmusik oder einer kleinen Geschichte. Dieser Vorgang wird dann ein- bis zweimal wiederholt. Die Sauna befindet sich im Außenbereich direkt neben dem Spielplatz. So sind wir nach dem Saunagang direkt an der frischen Luft. Bei schönem Wetter kann die Entspannungsphase auch an der frischen Luft genossen werden.

Gesundheit und Körperpflege

Die Körperpflege ist eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit des Kindes. Sie gehört zu den alltäglichen Routinen bei den „Krabbelkäfern“. Ich achte neben dem funktionalen Aspekt darauf, dass die Kinder sich bei der Pflege wohlfühlen können und ihren Körper bewusst und mit Freude wahrnehmen.

Im Vordergrund stehen nicht reglementierte und routinierte Abläufe, damit die Kinder Körperpflege und Hygiene nicht als lästige Nebensache erleben, sondern die Erfahrung der eigenen Körperlichkeit und zunehmenden Eigenständigkeit und Kompetenz. Diese Erfahrungen helfen den Kindern, ein positives Selbstbild zu entwickeln.

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit/Erziehungspartnerschaft von Kindertagespflegeperson und Eltern?

Eine gezielte Förderung der ‚Tagespflegekinder ist der Kindertagespflegeperson nur möglich, wenn es eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern gibt. Durch den täglichen Umgang miteinander entwickelt sich der Kontakt zwischen Tagesmutter und Eltern. Durch den „Smalltalk“ mit der Tagesmutter oder den anderen Eltern beim Bringen und Abholen der Kinder, durch Elternabende oder Feste und Feiern haben Eltern die Möglichkeit Erfahrungen und Probleme auszutauschen und in einen Dialog zu treten. Wenn Kindertagespflegeperson und Eltern sich gegenseitig informieren, können beide das Kind verstehen und sich dem Kind gegenüber richtig verhalten.

Es sollte offen miteinander umgegangen werden, Konflikte sollten ausgesprochen werden. Wichtig ist, dass beide Parteien Verständnis für die Lebensumstände und Problemsichten des jeweils anderen entwickeln. Insbesondere durch den Dialog zwischen Eltern und Kindertagespflegeperson können Erziehungsstiele und -ziele besprochen werden, die zu einem gemeinsamen Erziehungskonzept für das jeweilige Kind führen.

Weiterhin gehört zu einer guten Zusammenarbeit die behutsame Eingewöhnung des Kindes in die neue Umgebung und den neuen Tagesablauf. Eine gute Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Kindertagespflegeperson bildet die Brücke, die sein „Zuhause“ mit der Kindertagespflegestelle verbindet.

Zusammenarbeit mit der Kita – Ablöseprozess

Um den Kindern später den Abschied von den „Krabbelkäfern“ zu erleichtern, besuchen wir, wenn es möglich ist, die Kita „Rappelkiste“ in Wünsdorf. Wir spazieren gemeinsam dorthin und nehmen an verschiedenen Angeboten teil. Zum Beispiel gehen wir mit den Kindern der Kita in den Wald, machen gemeinsam mit ihnen Sport oder treffen uns einfach „nur“ zum gemeinsamen Spiel. Die „Krabbelkäfer“ haben viel Spaß daran und lernen ganz nebenbei die neue, zukünftige Umgebung und die vielen Erzieherinnen kennen. Damit fällt es ihnen leichter, sich aus der Geborgenheit der Kindertagespflegestelle und damit auch von mir zu trennen. Es wird keine erneute Eingewöhnungszeit notwendig, weil die Kinder in der neuen Umgebung nicht mehr fremd sind. Hinzukommt, dass die „Krabbelkäfer“ neue Freundschaften schließen und sich auch außerhalb der bestehenden Gruppe orientieren.

Hausordnung

  1. Die Kindertagespflegestelle ist grundsätzlich montags bis freitags von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.

    2. Die Aufnahme der Kinder erfolgt nach:

    • Abschluss eines Betreuungsvertrages.
    • Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung über die Unbedenklichkeit der Aufnahme und ein Impfschutz gegen Masern gemäß dem Gesetz für den Schutz vor Masern und zur Stärkung der Impfprävention. Am Aufnahmetag sind das Attest (nicht älter als 2 Wochen) sowie ein Nachweis über die erfolgte Masernschutzimpfung in der Kindertagespflegestelle vorzulegen.
    • Kenntnisnahme der Belehrung für Eltern und sonstige Sorgeberechtigte durch Gemeinschaftseinrichtungen gemäß §34 Abs. 5 S. 2 Infektionsschutzgesetz durch Unterschrift.
    • verbindlicher Erklärung zum Gesundheitszustand und Versicherung der Kenntnisnahme der Betreuungsverbote sowie der Infektionsschutzmaßnahmen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie.
    • Vorlage des Elternfragebogens.
    • Kenntnisnahme der Konzeption der Tagespflegestelle.
    • Einverständniserklärung zur Tierhaltung in der Kindertagespflege.
    • Kenntnisnahme der Hausordnung.

    3. Die Aufsichtspflicht der Tagesmutter beginnt mit der Übergabe der Kinder und endet beim Abholen.

    4. Für Kinder, die durch Dritte abgeholt werden sollen, ist eine schriftliche Mitteilung der Sorgeberechtigten an die Tagesmutter zu geben. Die abholende Person muss sich mit Personalausweis oder Führerschein ausweisen.

    Sicherung der Rechte der Kinder als Qualitätsmerkmal

    1. Wie beziehen Sie die Kinder aktiv als Ideen- und Beschwerdeführer mit ein?
    2. Welche Ausdrucksformen haben die Kinder in der Alltagsgruppe, um Beschwerde auszuüben und wie reagieren Sie darauf?
    3. An welchen Punkten können die Kinder mitbestimmen?

    Beteiligung und Beschwerde in Kindereinrichtungen

    Fachliche Empfehlung zur Gestaltung und Sicherung der Verfahren zur Beteiligung und Beschwerde in Kindertageseinrichtungen nach§8b Abs. 2Nr,2 und §45 Abs. 2 SGB VIII 88b SGB VIII Fachliche Beratung und Begleitung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen §8b Abs. 2 SGB VIII „Träger von Einrichtungen, in denen sich Kinder oder Jugendliche ganztägig oder für einen Teil des Tages aufhalten oder in denen sie Unterkunft erhalten, und die zuständigen Leistungsträger, haben gegenüber dem überörtlichen Träger der Jugendhilfe Anspruch auf Beratung bei der Entwicklung und Anwendung fachlicher Handlungsleitlinien

    1. zur Sicherung des Kinderwohls und zum Schutz vor Gewalt sowie
    2. zu Verfahrender Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an strukturellen Entscheidungen in der Einrichtung sowie zu Beschwerdeverfahren in persönlichen Angelegenheiten.“

    Kinder als Ideen- und Beschwerdeführer

    Wo und warum können die Kinder mitbestimmen?

    Zeitgemäße Betreuung meint Beteiligung der Kinder, d.h. das Wohl des Kindes als Würde des Kindes zu verstehen. Die Entwicklung der Kinder wird als Handlungsmaxime verstanden.

    Beteiligung heißt Mitarbeit, Mitverantwortung, Mitbestimmung.

    Es beginnt mit der Anerkennung des kompetenten Säuglings und der elterngeführten Eingewöhnung. Kein Kind wird zum Sitzen, Stehen oder Laufen gebracht. Die Kinder entscheiden selber, wann sie den nächsten Entwicklungsschritt machen. Es folgt der Beziehungsaufbau, der frühe Dialog, unterscheiden lernen, wann das Kind Hilfe benötigt und wann nur zugewandte Beobachtung. Der individuelle Schlaf- Wachrhythmus muss gewährleistet werden.

    Kinder sind an alle sie betreffenden Belange zu beteiligen. Dies ist ein grundlegendes Kinderrecht. Kinder sind Experten in eigener Sache. Was möchte ich spielen? Was möchte ich essen?

    Ich akzeptiere die Entscheidung der Kinder, auch wenn ich die Gründe nicht immer nachvollziehen kann. Es finden keine Wenn-Dann-Diskussionen statt. (Wenn du Gemüse isst, dann bekommst du Nachtisch.)

    Kinder, die gewickelt werden müssen, werden vorher darüber informiert, dass es gleich losgeht und ich ihre Hilfe benötige. Das Kind hat die Möglichkeit bei der Pflege mitzumachen, es erlebt, wie viel es schon selbständig kann.

    Regelmäßig gibt es einen regen Austausch darüber, welche Sachen/Schuhe heute die Richtigen sind. Wichtig ist es, aufmerksam zu sein und Kontakt herzustellen. So erfahren sich Kinder nicht als Objekt, sondern als aktives mithelfendes Subjekt.

    Um dem individuellen Schlafbedürfnis der Kinder nachzukommen, darf jedes Kind sein Bett selbst gestalten.

    Ausdrucksformen und Reaktion

    Der Wille der Kinder manifestiert sich, nicht nur sprachlich, sondern auch durch Mimik und Gestik und durch allgemeinen körperlichen Ausdruck von Wohl- bzw. Unwohlsein. Das erfordert einfühlsame Empathie, d.h. Äußerungen wahrnehmen, richtig interpretieren und prompt und angemessen reagieren. Handlungen werden sprachlich angekündigt und sprachlich begleitet.

    Kinderschutz

    Wie ist die Verfahrensweise bei konkreter Gefährdung des Kindeswohls?

    In der Richtlinie zur Förderung der Kindertagespflege ist unter Punkt 5 der Schutzauftrag zu finden. Kindeswohlgefährdung nach §8a Abs. 4 SGB VIII.

    Im Vordergrund steht die enge Zusammenarbeit zwischen dem Jugendamt und der Tagespflegeperson. Zur Abschätzung der Gefährdung ist eine Fachkraft hinzuzuziehen. Es ist darauf hinzuwirken, dass die Eltern die erforderlichen Hilfen annehmen. Zur Information des Jugendamtes ist der Mitteilungsbogen des Landkreises zu nutzen.

    Umsetzung in meiner Kindertagespflegestelle

    Bei Anzeichen auf eine Gefährdung des Kindeswohls werden von mir die vorgegebenen Schritte entsprechend eingehalten. Dazu gehören: eine Gefährdungseinschätzung, die Einbeziehung der Eltern (und ggf. des Kindes) und eine Meldung an das Jugendamt.

    Als Tagespflegeperson bin ich sensibilisiert für Anzeichen der Kindeswohlgefährdung, wie Vernachlässigung, Misshandlung oder sexuelle Ausbeutung. Sobald mir Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung bekannt werden, führe ich eine Gefährdungseinschätzung durch. Ggf. berate ich mich mit einer erfahrenen Fachkraft (z.B. Praxisberatung des Jugendamtes), die mir beim Einschätzen der Situation und der Erfüllung der notwendigen Maßnahmen behilflich sein kann. Für die Einschätzung und Befragung der Eltern, des Kindes und anderer relevanter Personen nehme ich mit ausreichend Zeit, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Mit den Eltern spreche ich des Weiteren über die verschiedenen Hilfemöglichkeiten und biete meine Hilfe bei der Suche nach Unterstützung an. Wenn es mir angemessen erscheint, spreche ich auch mit dem betroffenen Kind über die Situation und seine Gefühle. Ich melde die Gefährdung des Kindeswohls in jedem Fall dem Jugendamt, wenn sie sich nicht durch andere Maßnahmen beseitigen lässt. Eine solche Meldung wird stets vertraulich behandelt. Die Beobachtungen und die Gefährdungseinschätzung werden von mir sorgfältig dokumentiert. Auch die Gespräche mit den Eltern und dem Kind werden dokumentiert.